Mein Hund, der Jammerlappen: Gründe und Lösungen

Einerseits sind Hunde wunderbare Tiere, die uns unser Leben gekonnt versüßen - zeigen sie jedoch bestimmte "Macken" kann sich die Freude des Besitzers schnell in Ratlosigkeit, Genervtheit oder gar Verzweiflung umwandeln.

Eine der häufigeren Macken, die Herrchen plagen, ist, wenn ein Hund den ganzen Tag jammert. Nun gilt es einerseits, die Ursache dafür zu finden und andererseits, das Problem angemessen zu lösen.

Daher möchten wir, dass du zunächst einmal überlegst, in welchen Situationen dein Hund jammert.

Der Hund jammert rund um die Uhr


Auffälligkeiten:
Der Hund jammert vor allem dann, wenn er gerade nicht beschäftigt ist, also nicht frisst, spielt oder Gassi geht. Er jault vor allem dann, wenn du (bzw. die Bezugsperson) dich setzt und etwas anderes als "Wuff-beschäftigen" tun möchtest. Er beginnt meist leise winselnd und lässt das Jammern manchmal sogar bis zu einem durchdringenden Jaulen anwachsen.

Ursache:
Hier ist ganz klar, dass dein Hund nur eines von dir möchte : Aufmerksamkeit. Anscheinend hat er nicht gelernt, sich alleine zu beschäftigen bzw. sich ruhig zu verhalten. Daher kommt das Problemchen in dieser Ausprägung vor allem bei jüngeren Hunden vor.

Das ist ja auch kein Wunder: Als süße, kleine Welpen werden sie verhätschelt und nicht aus den Augen gelassen. Wächst der Hund jedoch heran, geht das Herrchen davon aus, dass der Hund von selbst erwachsen werden müsse. Dabei muss der Hund das neue eigenständige Verhalten auch erst einmal lernen.

Bei jungen Hunden lässt sich das Problem in der Regel schneller lösen als bei älteren, bei beiden jedoch ist Geduld und Ruhe von Seite des Herrchens gefragt.

Lösung:
Der Hund soll lernen, eigenständig zu sein und auch ohne deine Gesellschaft aus zu kommen. Normal im Rudel ist es, dass ein Hund wie deiner in seine Schranken verwiesen wird, indem er entweder weggeknurrt oder ignoriert wird. Du solltest es nicht anders tun. Wenn er jammert, hörst du einfach weg und widmest dich deinen Dingen wie gehabt. Verhält sich dein Hund ruhig und lieb, kannst du ihn gerne zu dir rufen und ihn mit nette Worten und Streicheleinheiten für sein tolles Verhalten loben.

Ist dein Hund besonders aufdringlich und rückt dir neben dem Jammern auch noch körperlich auf die Pelle, kannst du ihn mit einem strengen "Nein"/"Aus"/etc. von dir wegschicken, bis er es begriffen hat.

Hunde lernen zwar schnell, trotzdem kannst du keine Lösung des Problems von Heute auf Morgen erwarten. Plane dir mindestens 2 Wochen ein, bleibe geduldig und diszipliniert.

Der Hund jammert vor allem Draußen


Auffälligkeiten:
Zuhause verhält er sich fast normal, verlässt du jedoch das Haus mit ihm, fängt er an zu winseln und verhält sich ganz und gar unruhig. Von manchen Duftspuren kann er kaum ablassen. Wenn du wieder mit ihm nach hause kommst, ist er zunächst immer noch "gestört" beruhigt sich aber im Laufe einer Stunde wieder.

Ursache:
In der Nachbarschaft ist eine Hündin läufig geworden und verwirrt deinen lieben Rüden nun mit ihren gut-duftenden Pheromonen. Ob dein Hund kastriert ist oder nicht, macht keinen allzu großen Unterschied, weil auch kastrierte Rüden die Lockstoffe noch wahrnehmen und zu deuten wissen. Allerdings neigen unkastrierte Rüden eher dazu "den Kopf zu verlieren" und drastischer zu reagieren (indem sie nur noch an der Leine ziehen, weglaufen, etc.).

Lösung:
Du KANNST bei einem nicht kastrierten Rüden natürlich über eine Kastration nachdenken, allerdings wird es das Jammer-Problem kaum lösen, weil auch unkastrierte Hunde dieses Verhalten zeigen.

Eine direkte Lösung gibt es in diesem Fall leider nicht. Den Rüden "ranzulassen" ist auf jeden Fall eher kontra-produktiv.

Es kann jedoch helfen, wenn du mit deinem Hund andere Wege einschlägst, die diese Hündin nicht nimmt. Wenn er sie nicht riecht, wird er nicht so unruhig und kopflos.

Dein Hund jammert erst seit kurzem


Auffälligkeiten:
Du hattest bisher immer einen gewöhnlichen Hund, der sich - an seinem Alter gemessen - normal bewegt und verhält. Nun, geht er langsamer bzw. vorsichtiger, frisst eventuell weniger und jammert dazu auch noch herz-zereissend. Ob er draußen oder drinnen ist, spielt keine besondere Rolle.

Ursache:
Dein Hund hat vermutlich Schmerzen und sollte den Tierarzt sehen. Sei froh, dass du keine Katze hast, die sich eher verkriechen würde, als dir mitzuteilen, dass es ihr schlecht geht. ;)

Lösung:
Statte deinem Tierarzt einen Besuch ab und lasse deinen Hund komplett durchchecken. heiße Kandidaten für Gejammer sind vor allem Zahnschmerzen, sowie Gelenkschmerzen, die den Hund stark einschränken.

Der Hund jammert im Schlaf


Auffälligkeiten:
Der Hund ist sonst ganz und gar normal. Dass heißt: Er frisst normal, bekommt genug Auslauf und so weiter. Wenn er sich jedoch hinlegt und die Augen zum Schlafen schließt, fängt er nach 30-60 Minuten (nicht sofort jedenfalls) an zu winseln, jammern, wuffen etc.

Ursache:
Dein Hund träumt. Wovon, ist niemandem klar, auch wenn wir Herrchen das gerne wüssten. Wir gehen einfach mal davon aus, dass er Erlebnisse verarbeitet, die in der vergangenen Zeit passiert sind.

Lösung:
Auch hier gibt es keine wahre Lösung, denn Menschen weckt man ja bekanntlich auch nicht auf, wenn sie im Schlaf reden, oder? Wenn du jedoch den Eindruck hast, dass dein Hund etwas besonders Schlimmes in seinem Traum durchmacht, kannst du ihn sanft streicheln (ohne ihn zu wecken), sodass die Berührung eventuell in sein Unterbewusstsein durchdringt und ihn etwas beruhigt.

Der Hund ist noch "neu"


Auffälligkeiten:
Du hast den Hund erst seit relativ kurzer Zeit - vermutlich aus dem Tierheim oder von Verwandten oder Freunden übernommen. Der Hund scheint nicht so sehr an deiner Aufmerksamkeit interessiert zu sein und er jammert vor allem drinnen, wenn er nicht gerade beschäftigt ist.

Ursache:
Vermutlich vermisst dein Hund seine alte Heimat und sein altes Rudel. Hunde sind Gewohnheitstiere, die es nicht so sehr schätzen, von einem Rudel weggerissen zu werden und von einem Tag auf den nächsten in ein anderes gesteckt zu werden. Verständlich, oder?

Lösung:
Zeit heilt alle Wunden, heißt es. In diesem Fall trifft der Spruch auch in jedem Fall zu. Der Hund braucht Zeit, um sich an die neuen Umstände zu gewöhnen und du kannst ihm die Umstellung auch in jedem Fall erleichtern, indem du viel mit ihm kuschelst, ausgedehnte Spaziergänge bietest und  ihn auch sonst gut beschäftigst. Die Eingewöhnung kann bei besonders treuen Tieren sogar Monate in Anspruch nehmen. Mach dir also keine Sorgen darüber, dass es dem Hund schlecht ginge, sondern gib ihm Zeit, sich an das neue Leben zu gewöhnen!

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